Wandern

Kahler Asten Steig | 16 km

Wir sind wieder im Sauerland unterwegs. Heute haben wir uns für den Kahler-Asten-Steig entschieden. Ein Rundweg über den mit 841,9 Metern zweithöchsten Berg in NRW. Mit 16 km und 570 Höhenmetern eine perfekte Tagestour mit wunderschönen Aussichtspunkten.

Der offizielle Startpunkt befindet sich in Schmallenberg-Westfeld auf dem Parkplatz an der Rothaar-Arena. Dort befindet sich eine Übersichtskarte vom Wanderweg und der Kilometerstein 0.

Es ist ebenso gut möglich direkt auf dem Kahlen Asten am Kahler Asten Turm zu starten, nur hat man dann die eigentliche Hauptatraktion des Wanderweges schon gleich zu Beginn.

Mit dem Start in Westfeld liegt das Ziel genau auf der Hälfte des Weges und die meisten Höhenmeter hat man dann auch schon bis dahin geschafft.

Wir haben Glück. Das Wetter spielt mit. Traumhafter Sonnenschein bei angenehmen 15 Grad. Perfekt zum Bergwandern.

Wir werfen einen Blick auf die Karte um uns kurz zu orientieren und entscheiden uns die vorgegebene Richtung im Uhrzeigersinn einzuschlagen.

Es geht los. Wir folgen dem auf dem Rücken liegenden weißen R auf schwarzem Hintergrund bzw. dem goldenen G über Rindenmulch durch eine Outdoor Fitnessstation und dann gleich über die Straße hinweg die ersten Höhenmeter hinauf.

Gleich nach dem ersten Kilometer müssen wir für zwei Kilometer einer Umleitung folgen. Diese sieht jedoch schöner aus als der offizielle Weg, da dieser direkt an der Hauptstraße in der prallen Sonne verläuft und die Umleitung sich höher im Schatten des Waldes befindet.

Der Weg und auch die Umleitung sind super ausgeschildert. Nach genau zwei Kilometern gelangen wir wieder auf den richtigen Weg und durch das Naturschutzgebiet „Schwarzes Siepen“, ein 5,1 km langer Nebenfluss der Lenne.

Wir überqueren den Fluss und es geht immer höher hinaus. Leider sind auch hier wieder einige Wälder komplett der Holzwirtschaft zum Opfer gefallen. Wir fragen uns, ob das auch noch Folgen des verheerend schweren Sturms Kyrill sein könnten, der im Januar 2007 hier gewütet hat.

Wir haben beide schon Jahre zuvor den Rothaarsteig kennen gelernt. Da waren auf jeden Fall noch ganz deutlich die Folgen zu erkennen. Etliche Fichten lagen wie Streichhölzer kreuz und quer auf den Hängen der Berge. So schnell konnte die Forstwirtschaft da gar nicht drüber Herr werden. 

Wir gelangen dennoch schnell tiefer in den Wald und es geht weiter bergauf. Über einen kleinen Wegschlenker werden wir durch eine kleine schöne Schlucht geleitet.

Dieser Schlenker lohnt sich. Die schräg übereinander liegenden Gesteinsschichten der Schlucht türmen sich rechts und links von uns auf. Teilweise von Moos überdeckt, verleiht es dem Ganzen einen etwas urigen Touch.

Es ist nur ein kurzes Stück. Schnell wieder aus der Schlucht heraus, gelangen wir nach ein paar weiteren Höhenmetern aus dem dichten Wald in ein lichtes Meer aus Tannen.

Der Himmel ist noch immer strahlend blau. Die Sonne scheint. Wir betrachten die Tannen genauer. Sie sehen irgendwie witzig aus. Das liegt daran, dass den meisten die Zweige gestutzt wurden. Vermutlich, damit sie schneller in die Höhe wachsen.

Der Weg ist hier noch wenig besucht. Lediglich ein paar Wanderer kommen uns entgegen. Das wird sich in ein paar Metern, sobald wir den Gipfel des Kahlen Asten erreichen jedoch schnell ändern. Solange genießen wir die Idylle.

Das letzte Stück zum Gipfel führt uns durch einen Tannenwald

Es ist nicht mehr weit. Wir gelangen an einer Skiseilbahn vorbei zum Gipfel. Dort führt der Weg in einem Halbkreis durch die Hochheide, auch von Preiselbeeren bestückt, an verkrüppelten Buchen und Fichten vorbei.

 

Es gibt viele Sitzgelegenheiten, Informationstafeln, einen Schilderwald von sich kreuzenden Wanderwegen und vor allem einen schönen Ausblick, bei dem klaren Wetter bis in die weite Ferne.

Hier tummeln sich natürlich schon mehr Leute. Das ist auch kein Wunder, da dieser Hotspot auch mit dem Auto zu erreichen ist. Da wir uns noch in Zeiten der Corona Pandemie befinden, ist es ebenfalls nicht wunderlich, dass die Leute mal wieder etwas raus wollen und natürlich die heimischen Ziele nutzen.

Es gibt auch ein Restaurant mit Hotel am Turm. Das Restaurant hat anscheinend seit dieser Woche wieder auf. Der mit einem Mundschutz bestückte Kellner bedient draußen die 1,50 Meter voneinander entfernten Tische.

Nicht nur für Wanderer auch für viele Motorradfahrer und natürlich Mountainbiker ist dies ein geeignetes Reiseziel. Auf dem Parkplatz direkt am Turm ist einiges los.

 

Blick in die andere Richtung bis zum Hohen Knochen

Wir befinden uns in einem Wald aus Schildern. Es gibt zig Wegweiser in jede erdenkliche Richtung vollgekleistert mit unterschiedlichsten Wegmarkierungen. Unter anderem kreuzt sich hier auch der Weg mit dem berühmten Rothaarsteig. Markiert durch ein weißes liegendes R auf rotem Hintergrund.

Über einen kleinen Umweg gelangen wir zurück hinunter vom Berg an der Lennequelle vorbei ins Lennetal. Auf ungefähr halber Höhe geht es dann noch einmal durch Buchen- und Fichtenwälder hinauf auf 642 Meter bis zur Spitze des Hohen Knochens, ein zweikuppiger Ausläufer des Kahlen Astens.

Auf dem Weg dorthin kreuzt man fast den Hinweg nur auf einer höheren Ebene. Die Aussicht durch den lichten Wald ist verblüffend.

Die Aussicht vom Hohen Knochen soll uns jedoch noch einmal komplett verzaubern. Dort gibt es zwei große Bänke um Rast zu machen und um den Blick in die Ferne zu genießen. Leider waren diese Bänke jedoch schon besetzt.

Wir stoppen nur kurz, grüßen die Wanderer und machen uns weiter auf den Weg die letzten 4 Kilometer zurück zum Parkplatz in Westfeld. Jetzt geht es nur noch hinab am Homberg vorbei.

Aussicht vom Hohen Knochen

Der Weg ist teilweise mit aufgetürmten Kilometersteinen gekennzeichnet. Vielleicht sind nicht mehr alle vorhanden oder wir haben sie nur übersehen. Zum Ende des Weges hin wurden es jedoch mehr oder wir haben mehr darauf geachtet.

Die Sonne strahlt noch immer und trägt dazu bei, die Aussicht umso mehr genießen zu können. Wir gelangen an einen Aussichtspunkt. Dort erwartet uns eine noch freie Bank um den letzten Ausblick für heute noch einmal richtig genießen zu können.

 

Wir werden von ein paar Wanderern überholt und folgen ihnen gleich kurze Zeit später bergab ins dichte Gestrüpp.

Wir kommen an einem Tennisplatz und Spielplatz vorbei, die nicht wirklich danach aussehen, noch regelmäßig in Gebrauch zu sein. An einem der Gerüste klebt der Wegweiser mit einem Pfeil und weist uns entlang des Spielplatzes hinter einem Zaun um die Ecke.

Entlang einer ziemlich langen, teilweise abgeholzten Buchenreihe entdecken wir quasi an eine Bank gelehnt dann den Kilometerstand 13. 🙂

Kilometersteine entlang des Weges

Auf dem letzten kleinen Stück bergab zum Dorf Westfeld, gibt es dann etwas versteckt rechts neben einer Bank ein Buch in einem durchsichtigen Kasten, in dem man etwas eintragen kann. Wir hinterlassen einen kurzen Eintrag und finden nach nur ein paar Hundert Metern über Wurzelgelumpe am Parkplatz unser Auto wieder.

Letzte Aussicht auf Schmallenberg-Westfeld

Fazit: Ein sehr schöner Wanderweg mit absolut lohnenswerten Aussichten, perfekt für einen etwas anspruchsvolleren Tagestripp aufgrund der Höhenmeter. Probiert es aus und gebt uns euer Feedback! 🙂