Bogenschießen

Pfeilsuche Teil 1

Das Problem

Einen guten Pfeil zu bauen ist viel Arbeit und kann bis zu einer Stunde dauern. Zudem steckt noch eine Investition von oftmals mehr als 10€ darin. Umso ärgerlicher ist es, wenn der Pfeil durch einen dummen Zufall, meist gepaart mit eigenem Verschulden oder Unvermögen, irgendwo in der Botanik verschwindet und dort auch noch der Umwelt schaden könnte.

Die einfachste Möglichkeit dieses Problem zu umgehen ist eigentlich recht naheliegend: Man muss den Pfeil wiederfinden. Zu diesem Zweck haben sich Bogenschützen der ganzen Welt die unterschiedlichsten Hilfsmittel einfallen lassen. Bunte Befiederung, strahlend orangefarbene Schäfte und sogar batteriebetriebene Leuchtnocken sind auf dem Markt erhältlich.

Die veränderte Flugbahn

Alle Hilfsmittel führen nur dann zum Erfolg, wenn man ungefähr weiß, wo sich der Pfeil befindet. Der Schlüssel dazu ist das Erkennen der Spuren, die dieser auf seinem Weg ins Unbekannte hinterlässt. Das erste Indiz für die Richtung in der man suchen muss, ist der letzte Moment, in dem man den Pfeil noch gesehen hat. Üblicherweise sieht man ihn einmal kurz komplett von der Seite und es sieht so aus, als wäre er im fast rechten Winkel abgelenkt worden. Die Physik lässt das jedoch nicht so einfach zu. Der Pfeil wird üblicherweise nur ein paar wenige Grad von seiner Flugbahn abgelenkt und nur in wenigen Ausnahmen sind bis zu 45° möglich. Für die Pfeilsuche ergibt sich also als Punkt 1 auf der Liste: Ein Pfeil wird nicht so stark abgelenkt wie es den Anschein hat und die Erfolgsaussichten sind am größten, wenn man nahe der ungehinderten Flugbahn sucht. Diese Theorie konnte ich mittlerweile in sehr vielen unfreiwilligen Selbstversuchen bestätigen.

Die Flugbahn bestimmen

Der nächste Tipp ergibt sich direkt aus dieser Tatsache und ist auch noch sehr einfach zu befolgen: Die übrigen Pfeile erst aus dem Ziel ziehen, wenn alle Pfeile gefundnen sind! Das hat den ganz einfachen Grund, dass die Pfeile, die im Ziel stecken, mit ihrer Spitze in die Richtung zeigen, wo wir die verschossenen zu suchen haben.

Und wenn das alles nicht hilft?

Man kann den Weg eines Pfeils durch Seine Umgebung anhand der Spuren nachvollziehen, die er in ihr hinterlässt. Diese können Furchen im Sand, Macken in der Rinde von Bäumen, Federreste an Zweigen, wackelde Ästchen oder minimale Beschödigungen an der Botanik sein um nur einige zu nennen. In der nächsten Zeit werde ich in weiteren Posts versuchen, bebilderte Beispiele von Pfeilspuren aufzuführen und zu erläutern. Diese sollen als Einstieg dienen und ersetzen auf keinen Fall das langwierige Üben der Spurensuche. Zu empfehlen ist es, auch bei bereits gefundenen Pfeilen einmal genau die Umgebung ins Auge zu fassen und auf mögliche Spuren zu untersuchen. Auf diese Weise bekommt man ein Gespür für kleine Veränderungen.