Eine Bogensehne bauen
Ein Stück Schnur mit 2 Ösen
Wir kennen das noch aus Kindertagen. Einen Stock genommen, zum Beispiel Weide oder Haselnuss, zwei Kerben hineingeschnitzt, eine Schnur gespannt und fertig war der Flitzebogen. Für diese Art von Bogen konnte man praktisch alles als Sehne verwenden.
Ein richtiger Sport- oder Jagdbogen hat zwischen 15 und 60 Pfund Zuggewicht. Das bedeutet, dass im vollen Auszug – meist definiert als 28 Zoll – eine Kraft auf den Pfeil wirkt, die etwa 75N bis 300N beträgt. Die Belastung der Sehne selbst, ist dabei noch etwas höher. Eine einfache Kordel aus einem Schnürsenkel oder einer Maurerschnur wird einer Belastung ab 15 Pfund schon nicht mehr standhalten. Spätestens dabei sollte man zur eigenen Sicherheit eine stabilere Schnur wählen. Aber es gibt noch einen weiteren Grund dafür, andere Materialien zu verwenden.
Für diejenigen, die mit den Begriffen Standhöhe, Wurfarm, Bogenrücken oder Nockpunkt nichts anfangen können, sei an dieser Stelle auf die Artikel Bogenkunde für Anfänger und Vor dem ersten Schuss hingewiesen. Dort werden einige Grundbegriffe erläutert. Ich werde mich bemühen hier in Zukunft noch weitere Grundlagen zu vermitteln, damit auch diejenigen hier nützliche Informationen finden, die diesen Sport gerade erst anfangen.
Die maximale Kraft wirkt auf die Sehne in dem Moment, in dem der Bogen seine Endposition erreicht und die Wurfarme abgebremst werden müssen. Je elastischer die Sehne ist, desto weiter schwingt sie über die Endposition hinaus und trifft dabie unter Umständen die Hand des Schützen. Um das zu verhindern muss die Standhöhe vergrößert werden. So nennt man den Abstand der Sehne zum Bogen selbst. Eine Vergrößerung der Standhöhe bewirkt zwar ein höheres Zuggewicht, verringert aber auch die Strecke, auf der der Pfeil beschleunigt wird. Das Produkt aus Strecke und Kraft wird dabei geringer. Daher gilt: Je größer die Standhöhe, desto weniger Energie kann der Pfeil während seiner Beschleunigung aufnehmen. Eine elastischer Sehne bedeutet mehr nötige Standhöhe und damit weniger Energie im abgeschossenen Pfeil.
Eine gute Sehne ist also nicht nur reißfest, sondern auch unelastisch. Ein zu festes Material hingegen kann den Bogen beschädigen, da die Wurfarme in der Endstellung zu stark abgebremst und dabei entsprechend belastet werden. Viele Hersteller geben deshalb bei den günstigeren Bögen an, dass sie nicht FastFlight tauglich sind. FastFlight ist ein Markenname eines der ersten Hochleistungssehnengarne. Ich habe schon viele günstige Bögen mit FastFlight bestückt gesehen, denen es nicht geschadet hat. Der Schlüssel liegt in der Art der Sehne. Dazu später mehr.
Eine weitere Eigenschaft, die das Sehnenmaterial mit sich bringen sollte, ist dass sie reckarm ist. In der Literatur findet man auch den Begriff Creep. Das bedeutet, dass sie sich über die Zeit längt. Eine Sehne mit starkem Creep muss häufig nachgestellt werden und ist irgendwann nicht mehr zu gebrauchen.
Sehnenmaterial
Für den Anfänger im Bogensport genügt es zunächst, das Sehnenmaterial in drei Kategorien zu unterteilen.
Natursehne
Vor der Erfindung der Kunststoffasern wurde praktisch alles zu Bogensehnen verarbeitet. Hanf, Leinen, Brennessel, Baumwolle, Seide, Darm, Tiersehne, Holzfasern und alles was sonst irgendwie zu einem Garn versponnen werden konnte. Heute sind Sehnen aus Naturfasern eher etwas für traditionelle Schützen, die auf die Vorzüge der Kunststoffsehnen bewusst verzichten. Einen Vorteil diesen gegenüber haben sie meiner Meinung nach nicht. Auch wenn zum Beispiel Hanf sehr reckarm und unelastisch ist, so wiegt es doch ein Vielfaches der Kunststoffsehnen. Außerdem sind derartig unelastische Sehnen für einen nicht perfekt gearbeiteten Bogen durchaus ein Risiko.
Dacron
Dacron B50 von BROWNELL oder BCY B55 von Bearpaw sind Vertreter dieses sehr klassischen Materials. Dacron wird in unveränderter Form seit den 1950ern hergestellt. Es dient unter Anderem als Nahtmaterial in der Medizin und als Garn für Segeltuch. Eine Dacronsehne ist verhältnismäßig abriebfest, fehlerverzeihend, bruchfest und dabei sehr günstig. Das Material für eine einzelne Bogensehen kostet weniger als 1 Euro.
Weniger robuste Bögen profitieren von der Elastizität, die dieses Material in geringem Maße noch aufweist. So kann praktisch jeder Bogen sogar mit einer Endlossehne aus Dacron geschossen werden. Was die Art der Sehne für die Elastizität bedeutet wird später erläutert.
Hochleistungsgarne
Die Hochleistungsgarne sind moderner als Dacron und haben spezielle Eigenschaften wie zum Beispiel weniger Elastizität, weniger Gewicht bei gleicher Bruchfestigkeit und damit eine merklich gesteigerte Effizienz. In den allermeisten Fällen erkauft man diese Eigenschaften durch eine schlechtere Abriebfestigkeit, was gerade für Anfänger unter Umständen nicht ideal ist. Dem Effekt des Sehnenverschleißes kann man durch eine großzügig dimensionierte Mittenwicklung jedoch entgegenwirken. Meiner Meinung nach ist eine Sehne aus Hochleistungsgarn, mit verstärkten Öhrchen, langer Mittenwicklung und im flämischen Spleiß hergestellt, die ideale Anfängersehne. Wie man sie herstellt, ist weiter unten beschrieben.
Art der Sehne
Alle diese Materialien haben gemeinsam, dass man sie nicht fertig auf der Rolle in Form einer Bogensehne kaufen kann. Was man auf der Rolle bekommt, ist ein Garn aus dem entsprechenden Material. Die Dicke des einzelnen Garns ist für eine Sehne viel zu gering. Daher legt man mehrere Stränge nebeneinander, um auf die gewünschte Dicke zu kommen. Das sind je nach Garn und Zuggewicht 8 bis 20 Stränge des Garns. Diese müssen nun irgendwie zu einer Einheit verbunden werden. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten.
Endlossehne
Eine Endlossehne wird hergestellt, indem ein zusammenhängender langer Strang immer wieder im Kreis gelegt wird, bis sich die gewünschte Dicke ergibt. Eine Endlossehne besteht also nur aus einem einzigen langen Stück Garn. Da die Stränge exakt parallel liegen, ist sie prinzipiell sehr reckarm. Damit die einzelnen Stränge beim Schuss nicht auffächern, wird sie 5-10 mal eingedreht. Um Längentoleranzen auszugleichen kann die Sehne auch häufiger eingedreht werden. Der Drall verkürzt die Sehne. Dabei wird sie jedoch elastischer und dadurch dass sie kürzer wird, auch relativ zur Länge schwerer. Dreht man eine Sehne zu häufig ein, so dass sie im entspannten Zustand schon Schlaufen wirft, leidet die Effizienz sehr stark.
Das Bild zeigt die Schritte der Herstellung. (1) Die Sehne wird im Kreis gelegt. In der Praxis verwendet man 2 Dorne im richtigen Abstand. (2) Die Verstärkung der Öhrchen wird gewickelt (a). Zusätzlich wird die Mittenwicklung angebracht (b). In (3) sieht man die Sehne mit den drei Wicklungen. (4) Die Öhrchen werden zu den eigentlichen Öhrchen indem ihre beiden Enden zusammengewickelt werden (c). (5) Die fertige Sehne mit den Wicklungen (a), (b) und (c).
Bei der Endlossehne entstehen die Ohren von selbst durch das im Kreis legen des Garns. Das hat zur Folge, dass die Ohren nur halb so dick sind wie die Sehne selbst. Bei wirklich dünnen Hochleistungsgarnen kann das so dünn sein, dass die Enden des Bogens eingeschnitten werden wenn diese nicht verstärkt sind. Kunststoffkappen halten der Belastung tatsächlich nicht auf Dauer Stand. Entweder man verstärkt die Tips des Bogens, schießt Dacron oder man füttert die Sehne in den Ohren auf. Man kann vor dem Umwickeln der Ohren (a) weitere Garnstücke unterlegen, um sie dicker zu machen.
Ein weiteres Problem bei Endlossehnen aus Hochleistungsgarnen kann die fehlende Elastizität sein. Ein nicht gut gearbeiteter Bogen kann dadurch Schaden nehmen. Ich kenne niemanden, dessen Bogen durch ein Hochleistungsgarn beschädigt wurde. Allerdings kenne ich auch nur Schützen, die die Hochleistungsgarne als gespleißte Sehne verwenden. Was das beudetet wird im nächsten Abschnitt erläutert.
Flämischer Spleiss
Eine gespleißte Sehne besteht aus so vielen Garnstücken, wie man sie für die gewünschte Dicke braucht. Diese werden zunächst abgelängt und parallel zueinander gelegt, um sie anschließend zu verspleißen. Dabei entstehen die Ohren und die Sehne. Durch den Drall, den sie dabei unvermeidbar erhält, wird sie erheblich elastischer und richtet meiner Meinung nach auf keinem Bogen Schaden an. Ein Bogen, der die gespleißte Hochleistungssehne nicht aushält, hält auch die Endlos-Dacronsehne nicht aus. Einzige Ausnahme sind die dünnen einschneidenden Öhrchen, die auch hier unterfüttert werden können. Ein Bogen, der nur mit einer gespleißten Dacron-Sehne geschossen werden kann, weil er ansonsten Schaden nimmt, ist meiner Meinung nach nicht als Sportgerät geeignet. Bei sehr traditionellen Schützen und Selfbows, ist das aber durchaus verständlich. Auch ich habe einen selbstgebauten Bogen, der vermutlich keine andere Sehne aushält. Allerdings würde ich diesen Bogen nicht gerade als mein Meisterstück bezeichnen.
Ist mein Bogen FastFlight tauglich?
Ich habe viel recherchiert und auch viele Schützen befragt, die FastFlight Sehnen schießen. Außerdem habe ich selbst vieles ausprobiert. Ich habe auch meine Selfbows testweise mit FastFlight geschossen und dabei keinen Bogen beschädigt. Die günstigen Einsteigerbögen habe ich immer ausnahmslos mit FastFlight geschossen. Auch hier ist nichts passiert.
Mein Fazit lautet also: Ja, aber vielleicht nicht unbedingt als Endlossehne. Achte auf die Unterfütterung der Ohren. Die größte Gefahr für den Bogen besteht darin, dass die dünnen Öhrchen die Tips des Bogens „abschneiden“.
Endlich die Sehne bauen
Okay, wer bis hier hin liest, möchte wirklich eine Sehne bauen. Es gibt dazu viele Beschreibungen im Netz, auch mit Videos und wirklich großem Tamtam. Warum sollte sich also jemand diese Anleitung anschauen? Die Antwort lautet: Weil sie vereinfacht ist und den Fokus auf das legt, was dem Anfänger wirklich hilft. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in den Anleitungen viele Schritte als absolutes MUSS verkauft werden, die eigentlich völlig irrelevant sind. Andere wirklich wichtige Hinweise fehlen. Auch den Bedarf an Werkzeug werde ich auf ein Minimum reduzieren, damit auch Nutzer profitieren, die ersteinmal noch nicht ein kleines Vermögen in das Hobby stecken möchten.
Es gibt allerdings eine Sache, die meiner Meinung nach absolut unentbehrlich ist: Das Wickelgerät. Eine Wicklung ohne dieses Gerät zu machen kam für mich einer Strafe gleich. Nun, es ist keine Frage des handwerklichen Geschicks, zumindest nicht vordergründig, sondern eher der Geduld. Jede einzelne Windung erfordert zwei Handgriffe am Wicklungsgarn und es muss dabei sehr straff geführt werden. Nicht selten kommt es vor, dass die Wicklung zu dick oder zu dünn ist und man wieder abwickeln und ein anderes Garn benutzen muss. Führt man das Garn nicht zu jeder Zeit straff genug, öffnet sich die Wicklung später und muss nach ein paar Schuss erneuert werden.
Ich habe von Anfang an ein selbst konstruiertes Wickelgerät verwendet, mit dem die Kraft gut einstellbar ist und sie außerdem sehr konstant gehalten wird. Über die günstigen Geräte kann ich daher leider hier keine Aussage machen. Vom Gefühl her würde ich sagen, es wird funktionieren, aber das Wickeln wird immer noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Wahrscheinlich die beste Lösung, wenn man nicht weiß, ob man mit diesem Hobby weitermachen wird. Ob es eine Bauanleitung für mein Wickelgerät geben wird, habe ich noch nicht entschieden. Es wäre auch denkbar, dass hier in zukunft Bausätze angeboten werden.
Flämischer Spleiss
Material
- Sehnengarn
- optional in zweiter Farbe
- Mittenwicklungsgarn
- Wicklungsgarn für die Öhrchen
- Sehnenwachs
- optional Sehnendämpfer
Absolutes Muss ist eigentlich nur das Sehnengarn und ein Garn für die Mittenwicklung. Nicht sehr beständig aber dennoch möglich ist die Verwendung eines Baumwollfadens, wie er in der Kurzwarenabteilung jedes Supermarktes zu bekommen ist. Besser ist ein Mittenwicklungsgarn aus Nylon. Es ist deutlich abriebfester und arbeitet bei Feuchtigkeit nicht. Da man bei einer gespleißten Sehne die ganze Zeit über mit 2 Strängen arbeitet, ist es zudem sinnvoll 2 verschiedenfarbige Sehnengarne zu verwenden. Für den Anfang kann einfaches Dacron genommen werden. Es ist günstig und funktioniert. Außerdem ist es im Allgemeinen gut vorgewachst.
Das Sehnenwachs ist hilfreich, da es weicher und etwas einfacher zu verarbeiten ist, als ein Teelicht. Das Teelicht funktioniert jedoch ebenso! Man muss nur ein wenig öfter reiben.
Für die Sehnendämpfer, die ebenfalls optional sind, kann statt teurer fertiger Teile ebenfalls der Baumwollfaden verwendet werden.
Werkzeug
- Schere oder Cutter
- optional Sehnenbrett
- optional Schraubzwingen
Ich werde für den Bau ein Sehnenbrett benutzen, das das Leben etwas leichter macht. Nötig ist eigentlich nur ein Schneidwerkzeug. Das Polola-Loca Sehnenbrett ist ein Hilfsmittel, mit dem es einfacher ist, sofort die korrekte Länge zu treffen. Es ist so dimensioniert, dass es mit seinen 40cm Länge auf jeden Schreibtisch passt. Mit einer Schraubzwinge kann es sicher befestigt werden.
Die Sehne soll eine fertige Länge von 146cm haben und aus 14 Strängen bestehen. Wenn man kein Sehnenbrett besitzt, kann man einfach 60cm zugeben und erhält dadurch die nötige Länge der einzelnen Stränge. Man würde also 14 Stück 206cm lange Stränge vom Garn abschneiden. 7 in der einen und 7 in der anderen Farbe. Hier verwende ich schwarz und orange. Das verwendete Garn ist Spectra.
Mit dem Sehnenbrett hat man die Möglichkeit, die Länge direkt abzumessen. Sie wird über die Stifte gemäß der eingravierten Anleitung eingestellt. In diesem Fall sind es 150cm für die zwei Hauptstifte und der Stift für die Variation wird in das Loch mit der -4 Markierung gesteckt. Die Länge ergibt sich zu 150cm – 4cm = 146cm. Damit ist die Länge der fertigen Sehne gemeint. Um eine 68″ Sehne zu bauen, würden die zwei Hauptstifte in die Löcher mit der 170cm-Gravur gesteckt und der Variationsstift in die +3. Damit würde die Sehne am Ende 173cm = 68″ lang. Die maximale Länge des Polola-Loca Sehnenbretts beträgt 181cm = 71″. Die minimale Länge beträgt 99cm = 40″.
Bei jeder Umwicklung der Stifte wird das Garn links einen Stift weiter gelegt, damit die Stränge verschieden Längen aufweisen. Das führt später dazu, dass der Spleiß sanft ausläuft und nicht plötzlich dünner wird. Sind alle 7 Stränge einer Farbe auf das Brett gewickelt, werden sie zwischen den Stiften die mit „cut“ markiert sind, durchtrennt.
Man erhält verschieden lange Stränge. Die gesamten 7 Stränge – das Kardeel – nimmt man jetzt vom Brett und macht nocheinmal dasselbe für die zweite Farbe.
Hier entsteht das zweite Kardeel.
Die zwei Kardeele werden mit dem kürzesten Faden an die 11cm Markierung gelegt und um die zwei Stifte in der Mitte geschlungen.
Anschließend werden 6cm geschlagen. Dazu werden die Kardeelen im Uhrzeigersinn verdrillt und gegen den Uhrzeigersinn übereinandergeschlagen. Im Bild kann man Drill und Schlag sehr schön erkennen. Aus diesem Stück entsteht das kleine Ohr der Sehne.
Der geschlagene Teil wird über einen Bolzen gelegt und die Enden verspleißt. Dazu werden diese ebenfalls im Uhrzeigersinn verdrillt und entgegen dem Uhrzeigersinn übereinandergeschlagen.
Das so entstandene Ohr sollte ca. 3cm lang sein. Die ersten 4 Schläge enthalten noch alle Stränge, dann beginnen sie auszulaufen.
Wurden die Stränge nicht mit einem Sehnenbrett auf die exakte Länge vorbereitet, nimmt man nach jedem Schlag ein paar Stränge aus dem Spleiß und schneidet sie ab.
Wen nur noch die 14 Stränge der Sehne übrig sind, werden noch ca. 20 ganze Schläge gegen den Uhrzeigersinn gemacht und dabei die Kardeelen immer wieder im Uhrzeigersinn verdrillt.
Das kleine Öhrchen wird nun über den obersten Stift der Reihe links unten gelegt und Die Sehne den Pfeilen entlang über das Brett gezogen. Bis zu der mit „measure“ bezeichneten Linie sind es hier exakt 146cm. Das ist die Länge, die wir mit dem Stift eingestellt haben.
Die zwei Kardeelen werden durch die zwei eng beieinander stehenden Stifte gezogen…
… und gegebenenfalls mit weiteren Strängen aufgefüttert. Jetzt gilt wieder: Die Kardeelen im Uhrzeigersinn verdrillen und entgegen dem Uhrzeigersinn übereinanderschlagen.
Wenn man ca. 8cm geschlagen hat, werden die Enden übereinandergehalten…
… und die Länge geprüft. Sie sollte ca. ein cm mehr betragen, als bis zur Messlinie. Dieser Zentimeter geht noch beim letzten Spleiß verloren.
Und auch beim letzten Spleiß gilt: Die Kardeelen werden im Uhrzeigersinn verdrillt und gegen den Uhrzeigersinn übereinandergeschlagen.
Die letzten paar Millimeter werden durch das Eindrehen der Sehne korrigiert. Am Ende wird man mit einer Sehne exakt reproduzierbarer Länge belohnt. Nun muss festgestellt werden, um welche Länge sie sich noch reckt, damit eine zukünftige Sehne auch nach dem ersten Schuss die exakte Länge hat. Als groben Richtwert kann man bei der ersten Sehne mit ein bis zwei cm rechnen.
Wie diese Sehne mit einer Mittenwicklung versehen wird, wird in einem eigenen Post „Sehne Wicklen“ beschrieben.
Der Nockpunkt wird ebenfalls auf der Mittenwicklung angebracht und sollte ca. 16mm über dem Bogenfenster liegen.
Endlos
Eine Bauanleitung für eine Endlossehne findet sich in einem anderen Post.