Blumenkiste als Hochzeitsgeschenk
Wenn man von Freunden zu einer Hochzeit eingeladen wird, möchte man gern mit einem individuellen und originellen Geschenk aufwarten. Eine Möglichkeit ist ein Dekorationsartikel wie das bereits vorgestellte Unendlichkeitszeichen. Ein weiteres gut selbst zu bauendes Geschenk ist diese Blumenkiste. Die rein handwerkliche und mit einfachen Mitteln vorgenommene Bearbeitung des Holzes verleiht ihr einen rustikalen Charakter.
Die einzelnen Bretter sind ca. 60 x 10 mm im Querschnitt und bis zu 62 cm lang. Als Holz wird Tanne / Fichte verwendet. Diese Holzart ist gut verfügbar. Leider kann man das Holz nicht in beliebigen Querschnitten kaufen, sondern meistens nur als sägerauhes Konstruktionsholz. Dieses Holz ist qualitativ eher minderwertig und daher nicht leicht zu bearbeiten. Das Bild zeigt die Konstruktion der Kiste in OpenSCAD.
Bei der Herstellung der Bretter ist darauf zu achten, dass alle Werkzeuge rasiermesserscharf sind. Ein unbedachter Schnitt mit einem nur nicht extrem scharfen Werkzeug führt sofort zu tiefen Ausrissen, die nur schwer wieder zu entfernen sind. Oft ist das Brett dadurch unbrauchbar.
Zur Herstellung der Bretter verwende ich 60 x 35 mm Konstruktionshölzer, die ich auf einer kleinen Tischbandsäge in ca. 12 mm breite Streifen schneide. Dadurch erhält man sägeraue 12 x 60 mm Bretter. Mit einem scharfen Hobel wird bei niedrigstmöglicher Spanabnahme die Oberfläche gehobelt und das Brett abgerichtet. Um ein rustikales Aussehen zu erhalten, verwende ich einen Schweifhobel. Der Schweifhobel ist die kürzest mögliche Form eines Hobels und mit ihm ist es sehr schwierig eine plane Oberfläche zu erhalten. Mit einer Rauhbank wäre es möglich, sehr plane und von industriell gehobelten Brettern kaum zu unterscheidende Bretter herzustellen. Das wellige und etwas unperfekte Ergebnis ist hier jedoch ausdrücklich gewünscht. Das Endmaß der Bretter beträgt nach dem Hobeln etwa 10 x 56 mm.
Die Stellen, an denen die Bretter später verleimt werden, sollten nicht zu konkav oder konvex sein, da in dem Fall die verleimte Fläche zu klein wäre. Diese Stellen werden also sorgfältig – aber ebenfalls mit dem Schweifhobel – plangehobelt und gefügt
Fichte und Tanne sind Hölzer, die sehr häufig im nordischen Landhausstil vertreten sind. Um einen modernen Landhausstil zu erreichen, wird die Kiste weiß Lackiert. Wenn nur eine Lackschicht aufgetragen wird bleibt die Maserung des Holzes noch gut sichtbar. Zusätzlich zur optischen Aufwertung schützt der Lack das Holz vor Feuchtigkeit und macht den Außeneinsatz möglich.
Die Kiste könnte ebensogut mit einem Leinölfirnis versehen werden. Fichte und Tanne besitzen allerdings die Eigenschaft, dass sie sich bei der Behandlung mit Öl so gut wie nicht verfärben. Weder die Stirnseiten, noch die Flächen erhalten einen anderen Farbton und dadurch tritt eine Gravur nicht so schön hervor, wie es zum Beispiel bei Birke der Fall ist.
Um die Gravur hervorzuheben haben wir uns entschieden, die Fräsung mit schwarzem Lack auszumalen und anschließend zu schleifen, damit eventuell überschüssige Farbe wieder entfernt wird. Der weiße Lack wird dadurch ebenfalls etwas dünner und die Maserung des Holzes kommt schön zur Geltung.
Passend zu den Blumen bieten sich Schmetterlinge aus Geld zur Verzierung der Kiste an.