Reiseberichte

Mottorradtour nach Schottland

Reisedaten

12.07.2018 – 27.07 2018
Motorradtour
5.000km
5 Länder

Day 1: 12.07.2018, 193km

Departure, Rheda-Wiedenbrück to Venlo

Johannes

Honda Transalp XL 700 V
Endkilometerstand: 34.440km
Garmin eTrex 30, Karten von Kümmerly + Frey, Südost-England und Schottland

Abfahrt um 17:30 Uhr. Unsere Tour ist nicht sonderlich ausgiebig geplant und auch nicht wirklich vorbereitet. Lediglich ein paar Ziele haben wir uns herausgesucht. Es geschiet alles recht spontan. Johannes hat zumindest heute schon Urlaub, aber Christina arbeitet noch bis 13 Uhr. Nach ihrem Feierabend wird gepackt und losgefahren. Wir möchten schnellstmöglich voran kommen und nehmen die Autobahn. Unseren ersten Campingplatz Camping De Schatberg in Limburg, Holland erreichen wir um 20:30 Uhr. Dieser Luxuscampingplatz kostet uns 40€. Der Zeltplatz ist in Ordnung, aber als einfacher Camper hat man hier keinen gehobenen Luxus. Wir bauen unser Zelt auf und kochen Dinkelspaghetti.

Christina

Yamaha Fazer FZR 600
Startkilometerstand: 50.150km

Day 2: 13.07.2018, 451km

Channel Tunnel, Venlo to Faversham

Abfahrt um 10:20 Uhr. Wir fahren noch weiter auf der Autobahn bis Calais. In Calais entwickelt sich die Autobahn wie zu einer Mautstelle, von der aus es dann direkt zu den Gleisen geht. Es gibt keinen Bahnhof und keine Info. Zuvor mussten wir eine Polizeikontrolle passieren. Bei dieser mussten wir unsere Ausweise vorzeigen und dabei auch den Helm abnehmen. Wir sind fast ganz alleine an der Station. Hinter uns noch ein anderer Motorradfahrer. Es gibt verschiedene Schalter für Bar- und Kartenzahlung. Wenn man sich falsch einordnet, bekommt man ein Exit-Ticket, wird über eine Spur zurückgeleitet und kann sich dann nochmal anstellen. Johannes hat dies einmal ausprobiert. 😉 Spontan kostet uns die Fahrt (nur die Hinfahrt) 120€ pro Person. Wir sind überrascht und zahlen bar. Wir werden zu dem richtigen Gleis gewunken und müssen uns dort zunächst für eine kurze Zeit mit anderen Motorrädern sammeln.

DSC04766Die Einfahrt in den Zug ist geordnet und keine Schwierigkeit. Alle Motorräder werden schräg zur Fahrrichtung eingewiesen und auf dem Seitenständer abgestellt. Gegurtet wird nichts und man darf bei den Motorrädern stehen bleiben. Der Zug fährt um 17:30 Uhr ab. Im Zug ist es heiß (Anfang der Hitzewelle in Europa). Die anderen Motorradfahrer fahren alle zurück in ihre Heimat. Wir unterhalten uns nett mit einem, der gerade von Korsika zurückgekommen ist. Nach einer halben Stunde erreichen wir Folkestone. Zeitverschiebung: -1 Stunde. Die Ausfahrt aus dem Zug verläuft problemlos, nur ein wenig holperig an den metallenen Übergängen. Als wir den Zug verlassen wird sich mutig in den Linksverkehr gestürzt.

DSC04776Die erste Nacht auf der Insel verbringen wir auf der Painters Farm. Diese erreichen wir um 19:45 Uhr. Hier gibt es eine große Wiese, welche hart genug für die Bikes und weich genug für die Heringe ist. Es gibt nette Leute und einfache Sanitäranlagen. Leider gab es nur eine eingeschränkte Klospülung. Die Duschen kosten 20 Pence und sind leider auch sehr kurz von der Zeit eingestellt. Einen Föhn konnten wir ausleihen.

Day 3: 14.07.2018, 168km

On a Visit in London, Faversham to Sawbridgeworth

Morgens dreht Christina erst noch eine Jogging Runde bevor sich fertig zur Abfahrt um 11:30 Uhr gemacht wird. Wir entscheiden uns noch weiter Autobahn zu fahren. Unser Ziel ist London. Dort wollen wir jemanden besuchen. In London haben wir Stau bei unglaublicher Hitze vor dem Black Wall Tunnel. Die Dartford Crossing benutzen wir nicht. Dies ist ein gebührenpflichtiger Tunnel in Richtung Norden und eine gebührenpflichtige Brücke in Richtung Süden, für Motorradfahrer jedoch frei.

DSC04789Unser Treffpunkt die Tufnell Park Tavern erreichen wir um 15:00 Uhr. Dort essen wir gemütlich Mittag mit unserer Bekannten und besichtigen anschließend das Kenwood-House im Hampstead Heath. Unter anderem haben wir dort einen echten Rembrandt gesehen. Wir entschließen uns noch ein Stück im Park zu einem Aussichtspunkt zu spazieren, von dem aus man die Londoner Skyline bewundern kann. Es ist mega heiß und wir schwitzen enorm in unserer Motorradkluft. Zum Abschied trinken wir noch ein paar Gläser Wasser im londoner Garten unserer Bekannten bevor wir uns um 17:00 Uhr auf die Weiterreise Richtung Norden machen.

Der einzige Campingplatz, welchen wir um 21:00 spontan finden, ist die Kecksys Farm. Die Zufahrt führt über eine abschüssige lose Schotterpiste und führt uns zu einem „Schrottplatz“. Überall liegt Müll, Schrott, Scherben und Hundescheiße. Inmitten von Schiffswracks, in denen auch noch so manch ein Camper haust, bauen wir unser Zelt auf. Zum ersten Mal werden wir von Mücken geplagt. Die Sanitäranlagen sind recht neu, jedoch total verdreckt. Eine Gruppe nerviger kleiner Hunde streunert herum und Zug- und Fluglärm begleiten uns durch die Nacht. Wir sind nicht pingelig, aber dieser Campingplatz war unsere 10 Pfund definitiv nicht wert.

Day 4: 15.07.2018, 423km

England, Sawbridgeworth to Lancaster

DSC04803Von der Schotterpiste hat Christina bereits in der Nacht schon Albträume bekommen. Bevor sie ihr Motorrad noch zu passenden Schrott für den Campingplatz fährt, überlässt sie Johannes die Fahrt bis zur Hauptstraße. Es ist bereits jetzt schon um 09:30 Uhr unerträglich warm. Unsere Reise führt uns meistens wieder über die Autobahn bzw. Dual Carriageways. Nicht nur bei unseren Pausen auf den Rastplätzen werden wir von Kameras beobachtet. Die Autobahnen sind ebenfalls voll davon. Auf den Parkplätzen beträgt die maximale Bleibezeit meistens 2 Stunden. Christinas Knieprotektoren drücken so sehr, auch noch nach einem Tausch mit den weicheren von Johannes, sodass sie einfach komplett ohne weiter fährt.

DSC04813Um 19:00 erreichen wir den Bay View Park. Dies ist ein schöner Campingplatz mit großer Zeltwiese, auf der wir fast alleine sind. Die Zufahrt ist gut. Das Gras ist auch hier hart genug für die Bikes und die Sanitäranlagen sind gut ausgestattet mit Wasserkocher, Mikrowelle und Toaster. Nur einen Föhn gibt es hier leider nicht. Die Haare wurden sich unter dem Handföhn getrocknet. Wir erleben einen schönen Sonnenuntergang mit vielen Schafen und dem Meer in der Ferne.

Day 5: 16.07.2018, 351km

Scotland, Lancaster to Loch Lomond

DSC04845Wir brechen auf um 11:20 Uhr. Wir befinden uns bereits an der Westküste der Insel und erreichen Schottland. Dort verbringen wir die Nacht am Loch Lomond, Luss Camping and Caravining Club Site. Diesen erreichen wir um 18:30 Uhr. Hier machen wir auch das erste Mal Bekanntschaft mit den so gut bekannten Midges. Der Campingplatz ist schön und liegt direkt am Loch Lomond. Zwei deutsche BMW-Fahrer haben sich ebenfalls für diesen Platz entschieden mit denen wir uns noch kurz über die Fähren- und Zugpreise  der Insel unterhalten bevor wir uns an unser Abendessen machen. Unser Kocher wird auch noch an drei holländische Jungs verliehen, die sich das falsche Gas besorgt haben. Typischer Anfängerfehler! 😉

Day 6: 17.07.2018, 133km

The Highlands, Loch Lomond to Fort William

Wir packen zusammen. Neben uns Backpacker und auch viele die sich mit den Fahrrad auf die Reise gemacht haben. Abfahrt um 10:15 Uhr. Am Anfang des Devil’s Staircase machen wir eine Pause. Hier war Johannes bereits schon vor 4 Jahren und ist den West Highland Way gewandert. Unterwegs haben wir einige Knotenpunkte, wie Kinlochleven und Bridge of Orchy, gesehen.

DSC04927In Fort William angekommen, erkunden wir ein wenig die Fußgängerzone. Da wir mit der Fähre zu der Isle of Skye möchten, entschließen wir uns diese in einem kleinen Büro zu buchen, welches jedoch noch Mittagspause hat. Wir nutzen die Zeit und gehen etwas essen und planen den morgigen Tag etwas spezifischer. Wir möchten den Ben Nevis, mit 1.345m der höchste Berg des vereinigten Königreichs, besteigen und die Dampflok auf dem Glenfinnan Viadukt (bekannte Brücke aus den Harry Potter Filmen) bewundern. Die Fähre buchen wir für Morgen (18:10 Abfahrt, 18:55 Ankunft) von Mallaig nach Armadale auf der Isle of Sky und zahlen 7,75£ pro Person. Vom Bahnhof haben wir uns dann noch den Zugfahrplan für die Dampflok geholt und Christina hat sich im Outlet noch schnell eine neue Regenjacke angeschafft.

Wir beschließen uns diese Nacht auf der Glen Nevis Campsite am Fuße des Ben Nevis zu verbringen. Hier kennt sich Johannes bereits aus. 😉 Von dort wird er morgen das zweite Mal zur Spitze des Ben Nevis aufbrechen. 16:30 Uhr erreichen wir den Campingplatz und schlagen unser Zelt auf. Das Zelt und die Motorräder können, obwohl wir nur eine Nacht gebucht haben, solange wir morgen wandern dort stehen bleiben. Im Shop vom Campingplatz besorgt sich Christina ein kleines Wanderbuch von der Isle of Skye und trifft dabei die zwei deutschen Motorradfahrer vom Loch Lomond wieder. Der Campingplatz ist groß und sauber. Leider befinden sich nur jeweils zwei Duschen in den Waschhäusern, aber dafür gibt es sogar für jede Dusche einen Föhn.

Während Christina noch eine Joggingrunde durch Fort William dreht, macht Johannes die Bekanntschaft mit drei Deutschen Motorradfahrern, die eigentlich zu fünft waren. Zweien von ihnen wurde in Edingburgh das Motorrad gestohlen um damit rumzufahren. Die Polizei hat die Räder wiedergefunden, aber Reparaturen waren notwendig. Dies sei in letzter Zeit schon öfters vorgekommen. Das verunsichert uns zunächst ein wenig. Edingburgh steht jedoch nicht auf unserem Plan.

Day 7: 18.07.2018, 151km

Ben Nevis

DSC05194Unser Wecker klingelt um 4:00 Uhr. Los geht es um 4:30 Uhr. Es ist bereits so hell, dass wir keine Taschenlampen benötigen. 19 Kilometer legen wir bei einer wunderschönen Aussicht auf komplett grünen Bergen, vielen Schafen und guter Beschilderung zurück. DSC05178So früh hat sich fast niemand außer uns, auf den Weg gemacht. Wir sehen beim Aufstieg einen Vater mit seinem Sohn und zwei weitere Männer, die allein den Ben Nevis hinaufsteigen. Einer kommt uns entgegen, der die Nacht auf der Spitze verbracht hat.DSC05073Um 8:00 erreichen wir die Spitze. Das Wetter ist so gut wie fast nie auf dem Berg und mann kann zwischendurch für ein paar Sekunden wundervolle Aussichten genießen. DSC05108DSC05141Dann kommen wieder Nebelschleier in die Sicht. Dennoch ist die Sicht ingesamt die ganze Zeit gut. Auf dem Abstieg kommen uns Scharen von Wanderern entgegen. Viele fragen, ob wir bis auf die Spitze gekommen sind. Wir sind froh, uns so früh auf den Weg gemacht zu haben und würden dies auch allen empfeheln, die in Ruhe noch ein wenig Einsamkeit und schöne menschenleere Natur bewundern möchten.

Glenfinnan Viaduct

DSC05208Angekommen auf dem Campingplatz, packen wir zusammen. Abfahrt um 12:10 Uhr. Da Christina heute morgen noch bemerkt hat, dass die Regenjacke noch den Sicherheitschip mit Farbpatrone in der Tasche hat, müssen wir nocheinmal einen kurzen Abstecher in die Innenstadt von Fort William machen, um ihn entfernen zu lassen.

DSC05263Danach berechen wir direkt auf zum Glenfinnan Viadukt um die Dampflok fahren zu sehen. Wir sind relativ früh da und suchen nach einem geeigneten Plätzchen. Desto näher die Ankunft der Dampflok kommt, desto mehr Schaulustige versammelten sich hier und die Umgebung gleicht einer Tribüne. Als die Lok aus der Ferne zu hören ist, kommen massenweise Köpfe und Handys am Stock aus den Büschen zum Vorschein. Nicht nur Selfiesticks sind hier ein beliebtes Accessoire. Nein auch Drohnen summen trotz Verbotsschilder. Als der Zug weg ist, machen sich die Massen schlagartig in Scharen auf dem Weg zurück zum Parkplatz. Wobei dann noch zwei mal der Zug über das Viadukt gefahren kommt. DSC05250_ohne_LeuteAls es sich langsam leert machten wir uns auch auf den Weg zur unserer gebuchten Fähre von Hebredian & Clyde Ferries nach Isle of Skye. Dort angekommen, erfahren wir, dass wir 24 Stunden zu früh sind. Wir hätten uns die Buchung doch noch einmal genauer anschauen sollen. Umbuchen auf morgen früh 7:20 Uhr ist möglich.

Zunächst suchen wir einen Campinplatz in der Nähe, aber alles ist voll. Da wir noch einkaufen müssen, machen wir das Beste draus und fahren zurück bis Fort William zu dem Campingplatz von der vorherigen Nacht. Dort angekommen um 20:15 Uhr, sehen wir, dass die anderen zwei ihr Motorrad zurückhaben und zu den dreien wieder dazugestoßen sind. Da wir morgen früh aufstehen müssen, wenn die Schranken vom Campingplatz noch zu sind, wird diese extra früher für uns geöffnet.DSC05580

Day 8: 19.07.2018, 248km

Isle of Skye, Fort William to Staffin

DSC05326Wir brechen auf um 5:45 Uhr. Die Fähre um 7:20 bekommen wir und treffen einen einheimischen Motorradfahrer aus Mallaig, mit dem wir uns die ganze Zeit über unterhalten. Er fährt das gleiche Motorrad wie Johannes. Wir drei sind die einzigen Motorradfahrer auf der Fähre. Für den Einheimischen ist die Fahrt bereits eine Routine. Für uns ist es das erste mal mit dem Motorrad auf einer Fähre. Die Fahrzeit beträgt eine halbe Stunde. Geparkt wird auch hier, wie im Eurotunnel schräg in Fahrtrichtung. Gegurtet werden die Motorräder nicht. Wir dürfen natürlich nicht bei unseren Motorrad stehen bleiben und setzen uns gemeinsam mit dem Schotten auf den Sitzplätzen oben an Deck. Er lebt schon immer hier und war Lehrer. Er kennt das Fährpersonal und die Umgebung. Den Tourismus sieht er als wirtschaftlich notwendig, aber man habe versäumt, die Infrastruktur zu schaffen. Das macht es für die Bevölkerung schwierig. Die Preise steigen und es kommt vor, dass die Supermärkte ausverkauft sind.

DSC05331Angekommen auf der Isle of Skye verabschieden wir uns von unserer netten Gesellschaft. Wir frühstücken in Ruhe am Meer und brechen dann auf zur Sligachan Bridge. Dort machen wir eine kleine Pause und treffen ein älteres deutsches Ehepaar mit, die mit einer Goldwing unterwegs sind. Sie waren vor 11 Jahren schon mal mit dem Motorrad in Schottland unterwegs. Da seien die Preise alle noch halb so hoch gewesen und touristisch noch nicht so viel ausgebaut. Es ist super Wetter. Bislang hatten wir noch keinen Regen auf unserer Reise.

Isle of Skye

DSC05381Wir brechen auf zu den Ferry Pools. Es führt nur eine Single Track Straße dort hin. Zunächst fühlt man sich, als sei man in der völligen Wildnis, bis wir dann die abschüssige Straße erblicken, an der 100te von Autos am Straßenrand stehen. Es ist so viel Betrieb, dass wir keinen geeigneten Parkplatz finden, da überall Schotter liegt und auf dem abschüssigen Rasen die Maschinen nicht stehen bleiben. Zusätzlich ist uns bei dem ganzen Trubel die Lust an den Ferry Pools vergangen ist, sodass wir uns entschließen weiter zu fahren.DSC05400

Colden Cave

DSC05451Wir kaufen an einem IT Landen eine zusätzliche SD-Karte und steuern dann unser nächstes Ziel die „Golden Cave“ an. Dort laufen wir eine kleine Runde bis wir am Meer zu einer Höhle die zwischen langen, schwarzen, wabenförmigen, aus Basalt bestehenden Säulen liegt, gelangen.

 

Quiraing

DSC05459Relativ spät kommen wir dann am Quiraing (15% Steigung der Straße) an und wandern noch das Stück zu dem Steinfels. Das Wetter zieht sich zu und es fängt an leicht zu rechnen. Wir überlegen zunächst wild zu campen, da dies ausdrücklich erlaubt sei, wie uns der Einheimische auf der Fähre heute morgen erzählte.DSC05490DSC05495DSC05551DSC05520

Da der Sumpfboden jedoch nicht so gut geeignet erschien, machen wir uns auf den Weg zur Staffin Campsite, die wir um 19:15 Uhr erreichen. Ein kleiner gemütlicher Campingplatz, welcher schon etwas an ein Hostel erinnert. Die Sanitäranlagen sind sauber. Dusche und Föhn kosten 20 Pence. Die Laufzeiten sind dafür aber auch nicht zu kurz eingestellt.

Day 9: 20.07.2018, 290km

Isle of Skye and Westcoast, Staffin to Kylestrome

DSC05601Morgens nach dem Duschen gesellten sich zwei Wanderinnen zu uns an den Frühstückstisch. Unser Frühstück bestehend aus Reiswaffeln mit Hartkäse (Manchego) und Salami, Äpfeln, Nüssen und Eiern sah gegenüber ihrem, bestehend aus Haferschleim, schon recht üppig aus.

DSC05621Um 10:20 Uhr verlassen wir das Feld. Der „Kilt Rock Waterfall“ ist unser erster Stop. Leider hat dieser nur wenig Wasser. Viele Besucher drängeln sich jetzt schon am Geländer des Aussichtspunktes. Wir verweilen nur einige Minuten und machen uns weiter zu unserem nächsten Ziel, den „Old Man of Storr“. Dort angekommen, haben wir plötzlich typisch schottisches Wetter. Es ist nieselig und ein Nebelschleier legt sich über die Landschaft. Wir parken die Motorräder am Straßenrand, sowie viele andere Touristen ihre Autos, ketten unsere Helme fest und wandern in Motorradklamotten den Wanderweg hoch zu dem berühmten Steinfelsen. Dieser wäre normalerweise schon von der Straße aus zu sehen. DSC05607Jedoch können wir nur einen Schatten im immer dichter werdenden Nebel erahnen. Oben am Steinfels angekommen haben wir keine Sichtweite von mehr als 20 Meter. Midges plagen uns schon den ganzen Weg hinauf. Das penetrante Parfüm der anderen Leute stellt sich als Abwehr gegen diese heraus und wird uns von einer netten Familie, die unser Leiden beobacht hat, angeboten. Dankend nehmen wir an und gesellen uns zu der Parfümwolke. Eine eindeutige Wirkung können wir nicht wirklich feststellen, aber vielleicht wäre es ohne ja noch schlimmer.

Wieder unten an der Straße angekommen, erfahren wir, dass wir auch hier nicht die einzigen Motorradfahrer sind. Nett wird sich im Vorbeigehen gegrüßt und ein Blick auf das Moped geworfen. Wieder abfahrbereit entschließen wir uns die Insel über die Skye Bridge zu verlassen und das Eilean Donan Castle anzusteuern. Kaum verlassen wir das Gebiet des Old Man of Storrs, klart das Wetter wieder auf. So ist das in Schottland.

Eilean Donan Castle

DSC05659DSC05694DSC05689Das Eilean Donan Castle begutachten wir nur von außen aus der Ferne und vom Parkplatz direkt davor. Eintritt von 7,50£ wollen wir nicht bezahlen. Unsere Begeisterung von Schloßbesichtigungen von Innen hält sich in Grenzen. 😉

DSC05734DSC05723Abends gegen 20 Uhr finden wir ein schönes Plätzchen zum wildcampen an einer sehr ruhigen Landstraße mit einem sehr schönen Blick auf das Loch Gleann Dubh. Nur leider teilen wir den Platz mit sehr vielen aggressiven Midges. Schnell sperren wir uns nach dem Kochen ins Zelt ein und versuchen alle, die es hineingeschafft haben zu töten. Für Toilettengänge benutzen wir das Netz von der Zeltdecke um zumindest das Gesicht frei von Midges zu halten. Trotzdem kann es nicht vermieden werden, dass der Hintern auch den ein oder anderen Midges zum Opfer fällt.

Day 10: 21.07.2018, 187km

Orkney Islands, Kylestrome to Stromness

DSC05797 DSC05748DSC05781Um 9:20 Uhr brechen wir auf. In Thurso kaufen wir noch einmal ein bevor wir dann bei den NorthLink Ferries in Scrabster spontan um 17:00 Uhr für 19:00 Uhr eine Fähre zu den Orkney Islands buchen. Die Rückfahrt buchen wir noch nicht, da von St. Margaret’s Hope eine andere Fährgesellschaft verkehrt. Verladen werden unsere Motorräder mit vielen neuen Treckern und Landmaschienen zusammen. Wir sind die einzigen Motorräder. Hektisch heben, während wir noch auf den Mopeds sitzen, drei Männer unsere Motorradheks über eine schwere Eisenkette, die im Boden der Fähre verankert ist. Danach gurten sie unsere Motorräder richtig stramm mit einem dünnen Seil über den Sitz fest. Dies ist bei dem Ledersitz von Christinas Fazer auch noch Stunden später zu sehen. So zerknautscht wie der Sitz nach der Reise ist. DSC05862Als wir nach 1 1/2 Stunden Fahrt in Stromness ankommen und die Fähre verlassen, geraten wir direkt in einen Stau. Es ist der letzte Tag der Stromness shopping week und die Hauptstraße ist gesperrt. Eine halbe Stunde geht gar nichts. Leute, die an uns vorbeilaufen sprechen uns an. Unter anderem ein netter Taxifahrer. Er erklärt uns, was los ist und gibt uns Karten und Infomaterial von den Orkneys. Wir sollen einfach irgendwo zelten, sagt er, auf den Orkneys ist man entspannt und nimmt es nicht so genau. Betrunkene Schare ziehen durch die Stadt und fragen uns, wo wir her kommen und was wir hier sehen wollen. Als der Festivalsumzug weg ist und sich der Stau auf der Straße auflöst, können wir zu dem Campingplatz Point of Ness Caravan & Camping Site fahren, der nur 3km vom Hafen entfernt ist. Um 21:30 Uhr ist die Rezeption bereits geschlossen. Wir suchen uns ein nettes Fleckchen und bauen unser Zelt auf. Um 22:00 Uhr können wir noch ein schönes Feuerwerk bewundern und es uns dann im Zelt gemütlich machen.

Day 11: 22.07.2018, 144km

Orkney Islands, Stromness to Hoxa

DSC05877 Nachdem der Campingplatz bezahlt ist, die Fähre von St. Margaret’s Hope nach Gills Bay für Morgen um 7:45 Uhr telefonisch gebucht wurde, wir frisch geduscht und alle Sachen gepackt sind, brechen wir um 10:15 Uhr auf. Unser Endziel der Reise, die Standing Stones of Stenness, steuern wir als erstes an. Von diesem Steinkreis hatte Christina irgendwann mal etwas gelesen und sich sofort die Idee in den Kopf gesetzt, dort doch mal mit Motorrad vorbei zu schauen. Der Ring of Broadgar, ebenfalls ein Steinkreis ganz in der Nähe von den Standing Stones of Stenness wird natürlich dann auch nicht ausgelassen.

Ring of Broadgar

DSC06034Ein kurzer walk arround und schon gehts weiter zum Yesnaby. Ein Felsen der schon ziemlich wackelig im Meer steht. Von dort aus fahren wir lange Strecken an der Küste entlang.

Yesnaby

DSC06070 DSC06040Viele Kühe, Schafe, Windräder und hin unter wieder mal ein landwirtschaftlicher Betrieb. Auf der Ostseite der Insel erreichen wir The Gloup. DSC06077

The Gloup

DSC06081Eine Felsspalte mit vielen Vögeln deren Schreie in dieser zurück schallen. Unser Route führt weiter Richtung Süden über drei kleine Inseln zur südlichsten auf der wir unsere Nacht und die morgentliche Abfahrt geplant haben. Einen Schlafplatz finden wir schon relativ früh um 18:20 Uhr ganz in der Nähe vom Hafen bei Hoxa Head. Dort befindet sich eine öffentliche Sanitäreinrichtung direkt am Strand mit einem Picknicktisch. Unser Zelt bauen wir direkt dort auf und kochen Abendessen. Später entdecken wir, dass es noch einen weiteren Raum an den Saniäranlagen gibt. DSC06105An diesem steht Waitingroom und von außen kann man durch die Fensterscheibe sehen, dass dieser sowohl sauber als auch ganz gemütlich aussieht. Wir entschließen uns für die Nacht dort einzuziehen, zumal wir dann am frühen morgen das Zelt nicht wieder einpacken müssen. Richtig dunkel wird es hier oben im Norden nicht mehr. Aber sobald es dämmert, geht das Licht im Waitingroom an und bleibt an bis früh am Morgen. Um 3 Uhr morgens ist Christina wach und geht runter zum Strand sparzieren. Sie bewundert das Meer und die Helligkeit mitten in der Nacht.

Day 12: 23.07.2018, 443km

Eastcoast, Hoxa to Pitlochry

DSC06114 Früh geht es los. Abfahrt um 06:45 Uhr, da wir um 7:15 Uhr bereits zur Verladung da sein müssen. Wir sind erstaunt, wie viel eigentlich auf so eine Fähre passt. Ein LKW nach dem anderen verschwindet über die Laderampe. Wir sind wieder die einzigen Motorräder und werden als letztes auf die Fähre gelotst und unsere Motorräder wieder über einer Bodenkette festgegurtet. Dieses Mal jedoch nicht so stramm und auch nicht mit einem Seil über den Sitz, sondern mit einem vernünftigen LKW Gurt. Wir greifen unsere Wertsachen und etwas zu essen und gehen an Deck. Dort breiten wir unser Frühstück aus und genießen die frische Seeluft. Vom Schaukeln der Fähre fangen die Alarmanlagen der Autos plötzlich an zu piepen und zu hupen. Eine richtige Kirmesveranstaltung wird uns geliefert. Wir sind froh, dass unsere Motorräder ruhig sind. Nach einer Stunde Fahrt kommen wir in Gills Bay an und fahren als erste von der Fähre. DSC06120Die Stacks of Duncansby sind unser nächstes Ziel zurück auf dem „Mainland“. Dort sehen wir überall bunt angesprüte Schafe. Rot, Blau oder Grün, stehen sie auf der Straße und lassen sich auch vom hupen recht wenig beeindrucken. Über eine riesen große, grüne von tausendenden weiß blühenden Blumen bedeckte Wiese gelangen wir zu den zwei spitzen, die wie zwei aus dem Wasser ragende Nashörner aussehenden, Felsformationen. Schaaren an Vögeln fliegen um die Flesen umher. Die Sonne spiegelt sich im Wasser. DSC06121Wir wandern näher an die Stacks heran. Dabei nehmen sie plötzlich eine ganz andere Gestalt an, als aus der Ferne. Der linke von beiden ist viel schmaler und schon sehr porös, der andere ist im Ganzen viel breiter. Als wir uns wieder auf den Weg zurück machen, taucht ganz aus dem Nichts ein riesiger Nebelschleier auf und verdeckt die komplette Sicht auf die Felsen. Touristen die jetzt erst kommen können nicht erkennen, ob sich die Stacks hier überhaupt befinden. DSC06136Auf unserem weiteren Weg, die Ostküste Richtung Süden, machen wir noch einen kurzen Stop bei den Rogie Falls, eine Reihe von Wasserfällen auf dem Black Water River. Es führen mehere verschiedene Wanderwege dort hin. Der Fluss lässt sich über eine Hängebrücke direkt von den Wasserfällen überqueren. Da wir nicht nur aufgrund unserer Wassersporthobbies schon so einige Wasserfälle gesehen haben, zieht uns die Ansicht jetzt auch nicht als zu sehr in ihren Bann.

DSC06141Am Loch Ness fahren wir vorbei und werden dann zum ersten mal so richtig nass. Es schüttet nicht aus Eimern, aber es regnet die nächsten paar Stunden. Es kommt und kommt einfach kein Campingplatz. Wir fahren weiter. Es fängt an richtig zu schütten und das Wasser tritt langsam durch die Kompi hindurch und läuft an den Innenschenkeln herunter. Ein ekeliges Gefühl. Uns wird kalt. Trotz zwei Termoshirts sind wir am frieren. Das Problem ist, dass das Wasser auch schon bis dort hin vorgedrungen ist. Nass bis auf die Unterhose erreichen wir bei Blair Castle einen Campingplatz. Um 19:30 Uhr hat die Rezeption hier bereits schon zu. Wir fahren einmal über den gesamten Platz, finden jedoch kein wirklich geeignetes Plätzchen. Das Camp ist total überfüllt. Wieder auf dem Parkplatz an der Rezeption, besprechen wir unseren weiteren Plan. Eine Frau, die aus einem dort geparkten Auto mit lippstädter Kennzeichen steigt, spricht uns an, ob wir ihre für heute Nacht gebuchte Hütte haben möchten.

Wir überlegen lange, schauen uns sogar die Hütte an, aber lehnen dann letztendlich ab. 45£ sind uns zu viel für eine Hütte, die uns nicht mehr Komfort bietet, als unser eigenes Zelt. Denn ohne Bett müssten wir auch dort auf dem Boden schlafen. In Pitlochry auf dem Fascally Caravan Park finden wir noch für £25 eine Bleibe für die Nacht. Es ist bereits 20:45 Uhr und es hört auf zu regnen. Die Motorräder können wir auf Brettern auf der Wiese direkt am Zelt parken. Unsere Nachbarn sind alle sehr nett, aber hören alle laut Musik oder haben den Fernsehr laut aufgedreht. Gekocht wird heute Abend nicht mehr. Wir knappern noch ein paar Sachen, die wir noch bei haben und legen uns schlafen.

Day 13: 24.07.2018, 309km

Scotland, Pitlochry to Hawick

DSC06163 Heute ist Christinas Namenstag und sie hat Glück, denn als sie gerade duschen geht, werden die Damenduschen geschlossen. Sie ist die letzte, die noch reingelassen wird. Abgefahren wird um 10:30 Uhr. Unsere Sightseeingtour beschränkt sich heute auf das Wallace Monument, ein 67m hoher vierkantiger Turm, welcher 1869 bei Stirling zum Gedenken an William Wallace, der berühmte Freiheitskämpfer Schottlands, errichtet wurde und the Kelpies, zwei rund 30m hohe Pferdeköpfe aus Stahl im Helix Park. Diese sind schon von der M9 aus zu sehen. Bei der nächsten Abfahrt fahren wir ab und schauen uns diese auch noch vom Nahen an. Die Skulpturen wurden erst im Oktober 2013 errichtet und sind bereits gut besucht.DSC06206 Das Wetter ist wieder voll auf unserer Seite. Es ist sonnig und angenehm warm. Wir fahren eine ganze Weile bis kurz vor der englischen Grenze. Um 19:30 Uhr machen wir es uns auf dem Riverside Caravan Park in Hawick gemütlich. Hier haben wir mal wieder eine Bank zum kochen und die saubersten Sanitäranlagen auf unserer gesamten Tour.Nur leider gibt es keinen Föhn. Da muss wieder der Handföhn herhalten.

Day 14: 25.07.2018, 410km

On A visit in Bradford, Hawick to Bawtry

Früh machen wir uns abfahrbereit und kommen um 09:15 Uhr los. Wir erreichen die englische Grenze und fahren weiter bis zum römischen Grenzbefestigungssystem dem Hadrianswall. Den Eintritt von 10£ (3£ für das Parken und 7£ Eintritt) zum römischen Fort wollen wir nicht bezahlen und suchen uns ein Stück unbesuchte Mauer ausserhalb.

Hadrianswall

DSC06254Erbaut wurde die Mauer von den Römern im 2 – 5 Jahrhundert n. Christus. Sie ist 117,5 km lang, 2,5 – 3m breit und war mal 5m hoch. Die Reste, welche wir entdecken, erreichen an ihrer höchsten Stelle noch etwa 1,5 Meter. Es ist auch noch zu erkennen, dass ein Wachturm dort gestanden haben muss. Die Sonne brennt. Desto weiter wir südlicher kommen, umso mehr.

Scottish Border

DSC06247In Bradford besuchen wir Freunde. Essen, unterhalten uns nett und buchen nebenbei die Fähre bei DFDS Ferries von Dover nach Dunquerke zurück über den Ärmelkanal. Dieses mal zahlen wir nur 36£. Um 17 Uhr verabschieden wir uns und machen uns weiter auf die Rückfahrt Richtung Heimat.

Für 10£ wird The Pilgrims Fathers Campingplatz in Bawtry heute unsere zweitletzte Nacht auf der Insel. Die Zufahrt besteht wieder aus einem längeren Schotterstück. Jedoch nicht abschüssig und nicht uneben und lose, wie bei unserer Schrottplatzübernachtung. Die Sonne brennt immer noch. Es ist 20:15 Uhr. Der gesamte Rasen des Campingplatzes ist total verbrannt. Laut Mitteilungen aus der Heimat, sieht es dort nicht anders aus. Die Hitzewelle hat Europa noch immer im Griff.

Day 15: 26.07.2018, 392km

Last Day on the Island, Bawtry to Dover

DSC06264Bis Dover wollen wir heute kommen und starten früh: 08:30 Uhr. Wir nehmen die Autobahn und fahren bis auf ein paar Stops durch. Immer mehr Autos mit fremden Kennzeichen fallen uns auf. Plötzlich grüßt uns ein Bullifahrer von einer Firma aus unserer Heimat. Überall sind wieder Kameras, die Straßen und Parkplätze überwachen. Trotzdem ändert dies jedoch nichts an dem rabiaten Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer. Ein LKW Fahrer drängt uns sogar so sehr ab, dass wir auf die Standspur ausweichen müssen.

Die Sonne brennt noch stärker als am Tag zuvor. Bei einer Pause auf einem Parkplatz wird uns von einem Mann erzählt, dass er den Eurotunnel heute bei 54°C aushalten musste. Auf der Autobahn wurde bereits schon die letzten Kilometer elektorisch vor long delays im Eurotunnel gewarnt. Kurz vor Dover sehen wir bei der Abfahrt dann auch den langen Stau. In Dover angekommen schauen wir uns schon mal den Hafen an und wo wir dort genau hin müssen. Danach suchen wir uns dann ganz in der Nähe die Hawthorn Farm zum übernachten. Andere Campsites akzeptieren nur Mobilehomes. Es ist 18:30 Uhr und noch genug Zeit um eine Joggingrunde zu drehen. Christina macht sich auf den Weg. Berg auf und Berg ab. Danach ist es bereits schon fast Dunkel und der letzte Abend geht zuende.

Day 16: 27.07.2018, 520km

Back to Germany, Dover to Rheda-Wiedenbrück

Bereits früh morgens brennt die Sonne. Wir nutzen den restlichen Schatten der Hecke an unserem Zelt noch voll aus und machen uns dann um 10:15 Uhr auf dem Weg zum Hafen. Die Fähre fährt um 14:00 Uhr. Wir sind schon um 11:00 Uhr da und stellen uns an. Um 11:45 Uhr sind wir am Check in, wo aber noch für 12:00 Uhr geboarded wird. Dort einfach warten können wir nicht. Uns wird ein Exit-Ticket in die Hand gedrückt und wir müssen uns wieder ganz vorne anstellen. Die Zeit nutzen wir um noch unser restliches Kleingeld zu vertanken und stellen uns dann noch einmal an. Die Hitze wird immer unerträglicher. In voller Montour werden wir von der Sonne gebraten. Nach der erneuten Polizeikontrolle, bei der sie nicht einmal unsere Ausweise sehen wollten, und einer stichprobenartigen Sicherheitskontrolle, bei der wir nun auch noch rausgezogen wurden, erreichen wir den Check in dieses mal um 13:00 Uhr. Eine weitere Stunde müssen wir mit anderen Motorradfahrern zusammen vor der Laderampe in der Hitze warten. Es werden bereits umsonst Wasserflaschen verteilt. Endlich auf der Fähre, werden die Motorräder wieder üblich gegurtet und wir verlassen mit unseren Wertsachen das Parkdeck und setzen uns in die Lounge.

Dort verbringen wir die zwei Stunden Fahrt und erfahren nebenbei im Fernsehen, dass der Eurotunnel wegen der Hitze nur eingeschränkt genutzt werden kann. Die Autos stehen alle bei der Hitze im Stau. Kurzfristige Tickets wurden storniert. Wir haben alles richtig gemacht und sind froh auf der Fähre zu sein. Hier ist es erträglich. Aufgrund der Meldungen, dass es Morgen wieder so heiß sein wird, entscheiden wir uns aber die Nacht durchzufahren. Um 17 Uhr Ortzeit erreichen wir Dunquerke und verlassen die Fähre. Bei dem entgurten der Motorräder hilft uns niemand. Ab jetzt herrscht wieder Rechtsverkehr. Auf der Autobahn hält sich die Verwirrung dabei noch in Grenzen. Wir sind froh auch unsere Warnwesten zu tragen, da sie in der Nacht auf jeden Fall zum besseren Gesehenwerden beitragen.

Um 11 Uhr nachts, eine Stunde Fahrzeit vor zu Hause, geraten wir in einen Stau. Von drei Spuren wird auf nur eine Spur umgeleitet. Der Stau dauert eine ganze Stunde und es hat sich bislang noch kein bisschen abgekühlt. Bei Stop and Go zwischen den Autos und LKWs läuft uns der Schweiß die Stirn runter. Nach dem Stau kommen wir wieder gut voran und freuen uns um 1 Uhr nachts dann endlich zu Hause anzukommen und uns direkt ins Bett zu legen. Von der Mondfinsternis an diesem Abend bekommen wir nichts mit.

Allgemeines

Camping mit durchschnittlich 20 Pfund für 2 Personen mit kleinem Zelt und Motorrädern recht teuer. Treibstoff mit um 1,35 Pfund ebenfalls teurer als in Deutschland. Wildzelten mindestens in Schottland erlaubt. Wir haben beide Bargeld in Höhe von 500 Pfund mitgenommen und davon hauptsächlich Essen, Trinken, Unterkunft und Sprit bezahlt. Kreditkarte und Girokonto: 264,98