Reiseberichte

Neuseeland

Meine Route, © www.openstreetmap.org/copyright

Das Land

Neuseeland auch „NZ“ (Kaftfahrzeug-Kennzeichen) genannt liegt 4 Flugstunden östlich von Australien auf der Südhalbkugel (Jahreszeiten entgegengesetzt). Das Land hat eine Fläche von ca. 270.000 km² und teilt sich auf in Nord- und Südinsel. Hinzu kommen noch zahlreiche kleine Inseln. Auf der Nordinsel ziemlich weit im Norden befindet sich die größte Stadt Neuseelands „Auckland“. Die Hauptstadt „Wellington“, mit weniger Einwohnern, befindet sich ganz im Süden der Nordinsel.

Die Nordinsel ist zum größten Teil sehr grün, aber sie kann auch mit atemberaubenden Vulkanlandschaften überzeugen. Die Südinsel, da sie näher am Südpol liegt, ist deutlich kälter und rauher. Die Touristenstadt „Queenstown“, der höchste Berg Neuseelands „Mt. Cook“ mit seiner kegelförmigen Gestalt und die Gletscher „Fox“ und „Franz Josef Glacier“ sind wohl die bekanntesten Reiseziele der Südinsel. Leider wurde das Zentrum der „Südinselhauptstadt“ Christchurch im Februar 2011 durch eines der stärksten Erdbeben und vielen darauf folgenden Nachbeben fast völlig zerstört.

Es leben nur etwas mehr als 4,5 Millionen Menschen auf dem Inselstaat, welcher zum „Commonwealth of Nations“ (Britisches Königreich) gehört und somit Englisch als Amtssprache dominiert. Die geringe Bevölkerungsdichte erklärt, warum es dort überhaupt noch so viel Naturvielfalt gibt. Beide Inseln sind übersät von „National Parks“, welche mit einmaligen Naturschönheiten glänzen.

Die Neuseeländer, die auch als Kiwis (flugunfähiger Vogel = Nationalsymbol Neuseelands) bezeichnet werden, sind im allgemeinen sehr freundlich und hilfsbereit. Sie bewahren sich Ihre Ureinwohnerkultur der „Māoris“ auf. Es herrscht eine tolerante Atmosphäre zwischen ihnen.

Bezahlt wird in Neuseeländischen Dollar (NZD). Land- und Forstwirtschaft, sowie der Tourismus sind die größten Wirtschaftszweige beider Inseln. Das Verkehrssystem ist einfach gestrickt.

Zugverbindungen gibt es drei über Langstrecke:

Auf der Nordinsel:

Auckland-Wellington: “Northern Explorer“ ehemalige „Overlander“

Auf der Südinsel:

Picton-Christchurch: “Coastal Pasific“

Christchurch-Greymouth: “TranzAlpine“

Die Verbindung zwischen Nord- und Südinsel kann mit einer Fähre von (Wellington-Picton) mit einer Fahrzeit von ca. 4 Stunden überbrückt werden.

Mit einem „Tourist Visa“ kann man bis zu 3 Monaten (90Tage) im Land verweilen ohne die Erlaubnis arbeiten zu dürfen. Dazu benötigt man ein „Working Holiday Visum“, welches im Voraus online beantragt werden muss. Das „Tourist Visa“ muss nicht vorher beantragt werden. Es wird auf dem Hinflug im Flugzeug verteilt. Dort kann man es bequem ausfüllen und bei den Einreisekontrollen dann abgeben. Wenn alles passt, bekommt man einen schönen „Visa“ Stempel in seinen Reisepass und kann das Land unsicher machen.

Soloreise Christina

11.07.2011 – 28.07.2011

Backpacking: Nord- und Südinsel

Mein Reisebericht

Spontan entscheide ich mich dazu, noch einen kleinen Abstecher von meinem Auslandsaufenthalt in Australien nach Neuseeland zu machen. Wann werde ich sonst so schnell noch einmal die Gelegenheit bekommen gerade in der Nähe zu sein? Der Flug ist schnell gebucht und innerhalb von 4 Stunden bringt mich die easyJet heile von Sydney nach Auckland. Ein 3 Monats Visa wird zum Ausfüllen im Flugzeug verteilt. Im Reisepass verewigt werde ich durch die Kontrollen geleitet und bin gespannt auf mein kleines Abenteuer in “NZ”.

Auckland, die größte Stadt Neuseelands liegt auf der Nordinsel. Sie ist die grünere der beiden Inseln. Es ist tiefster Winter in Neuseeland, weshalb ich mir zuvor in Sydney noch schnell Handschuhe und einen Schal gekauft und noch einen Mantel von der Schwester eines Bekannten aus Sydney, bei denen ich unterkommen konnte, ausgeliehen habe.

Auckland, die größte Stadt im Norden Neuseelands

Die erste Nacht quartiere ich mich, wie schon in Australien üblich, in ein Backpacker Hostel ein. Es fühlt sich für mich kaum anders an, als in Australien. Es wird ebenfalls Englisch gesprochen, nur mit einem etwas anderen Akzent, es wird mit Plastik-Dollar bezahlt, diese sehen nur etwas anders aus und haben einen anderen Kurs und ich bin immer noch „overseas“ nur in „NZ“ statt „OZ“.

Meine Reise durch Neuseeland soll im Gegenteil zu Australien größten Teils mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen. So mache ich mich am nächsten Tag auf den Weg um eine Busfahrt bis zum Tongariro Nationalpark und eine anschließende Zugfahrt mit dem Overlander bis nach Wellington zu buchen. Der Zwischenstopp von drei Tagen im Nationalpark soll eigentlich einer ausgiebigen Erkundung des Parks dienen. Leider jedoch schüttet es hier Tage lang in Folge nur durch und mir fehlt die notwendige Ausrüstung um in so einem Wetter überhaupt vor die Tür zu gehen. Das wird mir in Zukunft nicht noch einmal passieren!

Also geht es weiter mit dem Zug bis zur Hauptstadt Wellington. Wellington ist eine sehr hügelige Stadt, weshalb sie auch im Besitz der steilsten bebauten Straße der Welt ist. „Cable cars“ bringen einem zum höchsten Punkt der Stadt. Von dort erhält man eine schöne Aussicht auf die Stadt und ihren Hafen.

Die Fährenfahrt von Wellington nach Piction

Vom Hafen aus geht es am frühen Morgen mit der Fähre weiter nach Picton zur Südinsel. Eine wunderschöne Fahrt bei Sonnenaufgang durch die Fjorde Neuseelands. In Picton angekommen, geht es auch schon sofort weiter nach Christchurch. Leider mit dem Bus und nicht mit dem Zug, da die Coastal Pasific Verbindung aufgrund des Erdbebens noch außer Gefecht gesetzt ist.

Christchurch City ist leider auch noch komplett gesperrt. Die Hostels außerhalb des Zentrums sind recht überfüllt, aber ich komme schließlich doch noch irgendwo unter. In dieser Nacht werde ich noch ein leichtes Nachbeben erleben. Auch mache ich die Bekanntschaft eines deutschen Auswanderers Andre, der auf Urlaubsreise ist. Wir beschließen am nächsten Tag zu versuchen per Anhalter „hitchhiking“ nach Queenstown zu gelangen. Dafür benutzen wir ein Stück Pappkarton aus dem Supermarkt, um unser Ziel bekannt zu geben. Wir begeben uns mit unserem gebastelten Schild etwas außerhalb der Ortschaft am Straßenrand und strecken den Daumen raus.

Über diese Methode lernen wir unglaublich viele nette Leute kennen, sowohl Einheimische als auch Reisende, die uns Stück für Stück näher an unser Ziel bringen. Man tauscht sich aus, erfährt viel Neues und macht sogar gemeinsame Abstecher ins Weiße zum schneebedeckten Mount Cook, der höchste Berg Neuseelands. Eine gemeinsame Schneeballschlacht und Schneewanderung zum Berg und wieder zurück und sogar ein Umweg wird für uns in Kauf genommen, damit wir auch sicher die Nacht in einem Örtchen verbringen.

Mt. Cook auf der Südinsel, der höchste Berg Neuseelands

Wir erklimmen die Berge und werden mit Aussichten auf die Kulissen der bekannten Filmreihe „Herr der Ringe“ belohnt. Kristallklare Seen und wie mit Puderzucker vom Schnee bedeckte Landschaften liegen uns im Rundumblick von 360° zu Füßen.

In der Touristenhochburg Queenstown, unser gemeinsames Ziel, trennen sich unsere Wege. Mein Weg führt nun zusammen mit der Jenni, ein Mädchen, welches ich in meinem Hostel kennen gelernt habe, wieder zurück in den Norden. Dieses Mal entlang der Westküste. Jenni hat einen Leihwagen, der wieder zurück nach Christchurch muss. Das ist die perfekte Abschlussrunde meines kurzen Besuchs auf dieser Insel.

Als erstes machen wir uns auf nach Wanaka. Dort im Puzzling World werden wir nicht nur einmal extrem getäuscht. Dieses Haus mit Irrgarten bietet lustige und interessante optische Täuschungen für jeder Mann.

Am Fanz Josef Glacier buchen wir eine geführte Tour. Mit gestellter Ausrüstung geht es zunächst durch ein längeres Kiesbett hindurch und einen Kiesberg hinauf, bevor der wirkliche Aufstieg des Gletschers beginnt. Dort treffen wir sogar auf den grünen Touristenschreck, der Kea. Ein Bergpapagei, dem alle Autoglasscheibendichtungen fürchten. Er gehört aufgrund von Diebstählen, Sachbeschädigungen und nächtlichen Ruhestörungen zu den unbeliebtesten Tieren Neuseelands.

Geführte Tour auf dem Franz Josef Glacier

Etwa 40km nördlich von Greymouth, direkt an der Küste gelegen, befinden sich die Panecake Rocks. Die Felsformationen, die aussehen, wie übereinander geschichtete Pfannkuchen, befinden sich inmitten des Paparoa Nationalparks. Dafür nehmen wir doch die 80 km Umweg in Kauf, um danach bei Greymouth wieder die Richtung zur anderen Küste einzuschlagen.

Es schneit. Bei der Überquerung des Arthur Passes müssen wir die Schneeketten anlegen. Es ist dunkel und einen LKW-Fahrer hat es erwischt. Die Straße ist für eine halbe Stunde gesperrt. Diese Nacht verbringen wir im Auto. Ohne dicke Jacke, ohne Schlafsack. Draußen hängen meterlange Eiszapfen an den Bäumen herunter. Ich kann leider nicht mehr genau sagen, wie kalt es war, aber als ich am darauf folgenden Morgen das Auto verlassen wollte fiel ich um wie ein Sack Nüsse. Zum Glück ließ mich der Schnee sanft landen. Meine Beine konnten mich nicht mehr tragen. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich meine Beine endlich wieder richtig spürte.

Der Kea, einer der wenigen Papageienarten, die außerhalb der Tropen leben, ist auf der Südinsel Neuseelands heimisch.

Wieder an der Ostküste angekommen, verbringen wir noch eine Nacht in einem Hostel auf der Halbinsel Ankora, nicht weit von Christchurch. Nachdem wir das Auto dann am nächsten Tag in Christchruch abgeliefert haben, begeben wir uns beide zum Flughafen. Jenni verabschiedet sich schon relativ früh. Ich werde noch fast die ganze Nacht dort verbringen um mich vom Flugzeug wieder rüber in meine alte „Heimat“ Sydney (Australien) bringen zu lassen. In Sydney bleiben mir dann noch vier weitere Tage um mein Auslandsjahr, nachzulesen in der Kategorie Australien, zu vervollständigen. Danach geht es dann wirklich zurück in die „richtige“ Heimat. Back to Germany.

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