Planscheibe selbst herstellen
Das Material
Für ungefähr 5 Euro bekommt man eine plasmageschnittene Stahlronde mit Loch. Sie ist 10mm stark, hat einen 120mm Durchmesser und ein Loch von 30mm in der Mitte. Im Handel heißt dieses massive Stück Stahl auch Unterlegscheibe. Auf dem Bild sieht man die Scheibe, wie sie auf das Dreibackenfutter der Drehmaschine gespannt ist. Damit die Scheibe später immer wieder genau so auf dem Futter sitzt, wird die Position auf der Rückseite markiert.
Plandrehen
Ist das erledigt kann mit dem Plandrehen begonnen werden. Durch den großen Radius ist die Schnittgeschwindigkeit außen sehr hoch und es sollte eine kleine Zustellung gewählt werden. Ich habe mich für 5/100 pro Durchlauf entschieden und fahre damit gut. Bei der ersten Zustallung hat die Scheibe nur selten Kontakt zum Drehmeißel aber dort wird ein feiner Span abgehoben. Nun stellt man so lange Stück für Stück zu, bis die gesamte Fläche durch den Drehmeißel bearbeitet wird. Nachdem die Ronde plangedreht ist, drehe ich noch Riefen im 5mm Abstand hinein um später eine Anrisslinie für die Bohrungen zu haben. Dazu wird ein alter Gravierstichel verwendet, den ich mittels eines Alu-Bleches mit Keilnut in den Werkzeughalter spanne. Der HSS-Stahl schneidet eine saubere Furche in die Scheibe. Das Bild zeigt die plangedrehte Scheibe mit Anriss.
Endbearbeitung
Um Werkstücke auf die Scheibe zu spannen, werden Spannpratzen mit M6-Verschraubungen verwendet. Also geht es zur Standbohrmaschine wo 5mm Löcher gebohrt und anschließend von Hand die 6mm Gewinde hineingeschnitten werden. Das Ergebnis ist eine Planscheibe mit 24 Befestigungslöchern und einem guten Planlauf bei Materialkosten von unter 10 Euro.