Da im Baumarkt nur 12er Material für ungefähr 8€ pro Meter zu bekommen ist und es sich dabei noch um eine weiche und nicht gut spanend zu bearbeitende Legierung handelt, bin ich zum Aluminiumhändler vor Ort im Ortsteil Kaunitz gefahren und habe mir ein 22er Aluminiumrund besorgt. Ein bisschen oversized, aber was anderes gibt es im Moment nicht. Es ist also einiges an Material runterzudrehen. Auf dem Bild ist der letzte Schlichtgang zu sehen und die mitlaufende Körnerspitze, die zur Zentrierung verwendet wird.

Die Maschine arbeitet dabei sehr präzise und auf der gesamten Länge ist nach dem Schlichtgang kein Unterschied im Durchmesser festzustellen.

Die Herstellung im Detail

Schruppen

Zuerst wird der Rohling eingespannt und möglicht gut von Hand ausgerichtet, so dass er rund läuft. Um zu verhindern, dass er sich beim Schruppen aus dem Futter löst, wird die mitlaufende Körnerspitze vorn eingestochen. Dazu schiebt man den Reitstock soweit an das Werkstück, bis die Spitze es berührt und schraubt ihn dann fest. Mit der Pinole drückt man den Körner in das Aluminium. Den exakten Rundlauf erreicht man später durch das Längsdrehen. Um das 22er Material auf die gewünschten 6,2mm zu drehen, muss zunächst viel Material abgenommen werden. Diese Bearbeitung wird als Schruppen bezeichnet. Mit der verwendeten Drehbank ist ein Millimeter Zustellung möglich. Die Oberfläche bleibt dabei rauh und noch etwas riffelig. Im letzten Schruppgang wird die Zustellung so gewählt, dass man bis auf ca. 1/10 an das Zielmaß herankommt.

Schlichten

Die letzte Bearbeitung wird bei sehr geringer Zustellung und langsamem Vorschub abgedreht. Dabei muss ein feiner gleichmäßiger Span abgehoben werden. Wenn das Werkzeug nur reibt und nicht schneidet muss es entweder geschärft oder die Zustellung erhöht werden. Das Erhöhen der Zustellung hat zur Folge, dass das Wunschmaß nicht erreicht wird und ist daher meist keine Option. Aus diesem Grund sollte die Zustellung im Schlichtgang sehr sorgfältig eingestellt werden, so dass das Sollmaß damit erreicht wird und keine weitere Bearbeitung erforderlich ist.

Lötaufsatz und Feinschliff

Ist der lange Dorn, der in den Pfeilschaft geschoben wird auf Nennmaß gebracht, wird das Werkstück umgespannt und umgedreht. Dabei nicht den dünnen Dorn einspannen, sondern den 22er Rohling. Der Dorn passt in die Hohlwelle, auf der das Futter sitzt.

Jetzt ein 6,5mm Loch in das Teil bohren und die Außenkontur so bearbeiten, dass nicht zu viel Material durch den Lötkolben erhitzt werden muss. Die Absätze haben keine Funktion, sondern sind allein aus optischen Gründen geblieben. Außerdem sieht man so noch, dass der Dorn aus einem 22er Vollmaterial stammt. Ausreichen würde natürlich jedes Material in das man noch ein 6,5er Innenloch bohren kann. Auf dem Bild ist die fertige Lötspitze zu sehen.